CfP: Eine Quelle ständiger Missverständnisse?

Die Polnische Historische Mission veranstaltet in Zusammenarbeit mit der Julius-Maximilians-Universität Würzburg und der Nikolaus-Kopernikus-Universität in Toruń vom 17.-18. September 2012 (Montag-Dienstag) eine wissenschaftliche Tagung unter dem Titel: „Eine Quelle ständiger Missverständnisse? Selbst- und Fremdwahrnehmungen im Spiegel des polnischen und deutschen autobiographischen Schrifttums im Spätmittelalter und der Frühen Neuzeit (15.-18. Jh.)“.

Wir laden Sie herzlich zur geplanten Tagung ein und möchten Sie zur Übernahme eines Referates bewegen. Das Thema ist Ihrerseits frei wählbar, selbstverständlich im Rahmen des Tagungsthemas. Die Vorträge sollen auf Deutsch beziehungsweise Englisch gehalten werden. Wir bitten Sie höflichst um Zusendung des Themas Ihres Referats bis zum 31.03.2012 (Kontakt: r.skowronska@uni-wuerzburg.de). Es ist noch anzumerken, dass keine Tagungsgebühr vorgesehen ist. Die Organisatoren begleichen die Übernachtungskosten. Wir planen die Veröffentlichung der Tagungsbeiträge im ,,Bulletin der Polnischen Historischen Mission” im 2013.

Die Problematik der Tagung: Die Selbst- und Fremdwahrnehmungen auf der Grundlage des Schrifttums im deutschen und polnischen Raum im Spätmittelalter und der Neuzeit. Die Absicht der Organisatoren der Konferenz ist es, individuelle Interpretationen und Bewertungen der Welt auf der Basis der erhalten gebliebenen Quellen persönlicher Natur (sog. silva rerum, Memoiren, Tagebücher, Autobiographien, Korrespondenz) sowie die Diskussion über den Bedarf ihrer Verfasser an das eigene kulturelle Identitätsverständnis und die Erkenntnis der Mentalität und Bräuche der Bevölkerung anderer Regionen darzustellen.

CfP: Kooperation, Konkurrenz, Krieg. Territorium und Reichsstadt im Spätmittelalter

Unter dem Titel „Kooperation, Konkurrenz, Krieg – Territorium und Reichsstadt im Spätmittelalter“ veranstalten das Stadtarchiv Esslingen am Neckar und das Seminar für Mittelalterliche Geschichte der Eberhard Karls Universität Tübingen am 15. September 2012 im Bürgersaal des Alten Rathauses, Esslingen am Neckar, ein ganztägiges wissenschaftliches Kolloquium.

Ausgehend von der Rolle Esslingens im Reichskrieg mit Württemberg 1310-1316 behandelt die Tagung grundlegende Fragen der Beziehungen von Reichsstädten zu ihnen benachbarten Akteuren im Spätmittelalter. Im Mittelpunkt stehen dabei Möglichkeiten und Grenzen der Bildung, Sicherung und Entwicklung reichsstädtischer Territorien in ihrem jeweils regionalen Umfeld. Dazu sind nicht zuletzt ebenso verschiedene Formen von Interaktion, kurz- und langfristige Strategien des Konfliktaustrages zwischen den beteiligten Instanzen wie auch strukturelle Aspekte mittelalterlicher politisch-sozialer Ordnung sowie Interessen- und Machtkonstellationen zu betrachten. Anhand ausgewählter Beispiele aus verschiedenen Regionen des Reiches sollen Gemeinsamkeiten und Unterschiede des Verhältnisses zwischen den Reichsstädten und ihren territorialen Nachbarn herausgearbeitet und damit aus dieser Perspektive Grundprobleme der Politik-, Verfassungs- und Stadtgeschichtsforschung neu behandelt werden.

Denkbare Fragestellungen könnten sein:

  • Sind in Reichsstädten Bestrebungen immanent, eigene Territorien zu bilden, und welche Begründungszusammenhänge gibt es dafür?
  • Welche mentalen, organisatorischen oder naturräumlichen Grenzen sind der territorialen Expansion von Reichsstädten gesetzt?
  • Welche Strategien des Territorienaufbaus sind erkennbar und wie werden reichsstädtische Territorien strukturiert?
  • Wie gestalten sich die personalen Verflechtungen zwischen den städtischen Bürgern und ihren Konkurrenten des Umlandes und wie werden sie für die eigenen Ziele nutzbar gemacht?
  • Welche Bedeutung haben unterschiedliche Konfliktstrategien und Lebenskonzepte „adeliger“ und „städtischer“ (politischer) Kultur?
  • Werden über vordergründig als Territorialkonflikte erscheinende Konflikte tiefer gehende, grundsätzlichere Auseinandersetzungen ausgetragen?
  • Welche Rolle spielen Personen-, Interessen- und Kommunikationsnetzwerke sowie Bündnisstrukturen?
  • Welche Bedeutung haben materielle Interessen und Ressourcenfragen bei der Verfolgung einer eigenen Territorialpolitik?
  • Bestehen unterschiedliche Formen der Sicherung bereits erworbener Territorien und der Verteidigung gegenüber angrenzenden Konkurrenten?
  • Bilden sich spezifische Formen der Konfliktführung zwischen Reichsstädten und ihren Nachbarn in den Auseinandersetzungen um Territorien aus?
  • Welche Auswirkungen haben Konflikte um die eigenen Territorien auf die Strukturierung des Akteurs, etwa auf die Bürgergemeinde?
  • Werden Konflikte auch durch symbolische Formen, etwa bei kaiserlichen Besuchen oder anderen Feierlichkeiten, sichtbar?
  • Welche Bedeutung haben regionale und lokale Vermittlungs- und Friedenssicherungssysteme und welche Rolle spielen Könige und Kaiser innerhalb der Auseinandersetzungen um den Aufbau von Territorien?
  • Welche Erkenntnischancen bieten bei diesem Thema sowohl die Übertragung von Forschungsansätzen aus Nachbarwissenschaften als auch die Verknüpfung verschiedener geschichtswissenschaftlicher Methoden und Ansätze, nicht zuletzt aus Stadtgeschichts-, Kultur-, Politik- und Verfassungsgeschichtsforschung, und wo liegen ihre Grenzen?

Vorgesehen sind 30-minütige Vorträge mit anschließender Diskussion. Eine Publikation der Tagungsergebnisse wird angestrebt.

Interessierte sind herzlich eingeladen, bis Mitte April 2012 in Form eines Abstracts von etwa einer halben Seite Themenvorschläge, begleitet von einem kurzen Lebenslauf, einzureichen.

Kontakt:

Prof. Dr. Ellen Widder
Eberhard Karls Universität Tübingen
Fachbereich Geschichtswissenschaft
Seminar für Mittelalterliche Geschichte
Wilhelmstr. 36
D-72074 Tübingen
Tel. (Sekr.): +49 7071 29 72385
Fax: +49 7071 29 5905
E-Mail: ellen.widder@uni-tuebingen.de

CARMEN Annual Meeting 2012

The 7th Annual Meeting of CARMEN, generously hosted by the Central European University in Budapest, will take place on 7th – 9th September 2012. The meeting is open to any medievalist interested in constructive collaboration, but especially to those representing an institution of medieval studies. CARMEN is looking forward to welcoming its members, as well as interested medievalists in this lively Central European capital on the Danube river.

Further information as well as the event’s draft programme can be found here:
http://www.carmen-medieval.net/cz/carmen-annual-meeting-2012-7th-9th-september-2012-ceu-budapest-1404041512.html

CfP: Sommerakademie ‚Formen der Gewalt in Mittelalter und Renaissance‘

Die interdisziplinäre Sommerakademie des Zentrums für Mittelalter- und Renaissancestudien der Ludwig-Maximilians-Universität München findet vom 03.09.2012-07.09.2012 statt.

Sie richtet sich an fortgeschrittene Studierende sowie an Doktoranden, die sich mit Mittelalter und Frühneuzeit beschäftigen. Die diesjährige Akademie zielt darauf ab zu zeigen, welche Rolle Gewalt in verschiedenen Kontexten im relevanten Zeitraum spielte und wie sich ihr Verhältnis zum Recht äußert. Dabei geht es weniger darum, Phänomene brachialer Gewalt an und für sich zu beschreiben, sondern darzulegen, wie Gewalt funktional in einem Text eingesetzt wird bzw. welche Rolle ihr im Zusammenspiel mit anderen Kulturphänomenen zukommt. Im Rahmen der Ferienakademie soll diskutiert werden, ob von differenzierten Gewaltformen die Rede sein kann, ob man sie wie andere Phänomene auch einer Kodifizierung unterziehen kann und nach welchen Modalitäten diese dargestellt werden.

Anmeldung bis zum 21. Juli 2012 bei: alessia.bauer@lrz.uni-muenchen.de

Für bis zu vier Studierende anderer Universitäten steht ein Reisekostenzuschuss von pauschal 250€ zur Verfügung. Um diesen zu erhalten ist der Anmeldungs-E-Mail ein kurzer Lebenslauf beizufügen.

Kontakt:

Alessia Bauer
Institut für Nordische Philologie
Amalienstr.83/III
80799 München
089-2180-6331
E-Mail: alessia.bauer@lrz.uni-muenchen.de

Weitere Informationen finden Sie hier.

Petrus Alfonsi und die Religionspolemik. Hintergrund, Kontexte und Rezeption des „Dialogus“

Diese Tagung findet vom 03.09.2012-04.09.2012 in Zürich statt.

Dem Dialogus des Petrus Alfonsi kommt eine Schlüsselfunktion in der mittelalterlichen Auseinandersetzung zwischen den großen Religionen zu, denn in ihm finden sich zum ersten Mal im lateinischen Westen genaue Informationen über das zeitgenössische Judentum und über den Islam. Über das Leben dieses Autors wissen wir nur sehr wenig. Er wurde als Jude im islamischen Herrschaftsbereich, sehr wahrscheinlich auf der Iberischen Halbinsel, geboren. Nach eigener Auskunft genoss er eine arabische Erziehung, kannte das jüdische Gesetz gut und legte es in der Synagoge aus. Am 29. Juni 1106 ließ er sich in Huesca (Spanien) taufen, legte seinen jüdischen Namen Moses ab und nahm den Namen des Tagesheiligen Petrus an, sowie den Beinamen Alfonsi zu Ehren seines Taufpaten, König Alfons I. von Aragón.

Im Rahmen des Forschungsprojekt am mittellateinischen Seminar der Universität Zürich, eine historisch-kritische Edition des Dialogus, findet die Tagung rund um den Hintergrund, die Kontexte und die Rezeption dieses Werkes statt.
(Programm)

Kontakt:

Prof. Dr. Carmen Cardelle de Hartmann
Mittellateinisches Seminar
Universität Zürich
Karl-Schmid-Str.4
CH-8006 Zürich
E-Mail: turicense@gmail.com

5. Numismatisches Sommerseminar in Wien 2012

Vom 23. Juli – 3. August 2012 veranstaltet das Institut für Numismatik und Geld­geschichte der Universität Wien, gefördert mit den Mitteln der Gerda Henkel Stiftung, zum 5. Mal sein Sommerseminar „Ein Numisma­tischer Sommer in Wien“.

Dem mittlerweile etablierten Rhythmus folgend, wendet sich das diesjährige Semi­nar an Fortgeschrittene: Angesprochen sind Doktoranden, Magistranden und jün­gere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aller in weiterem Sinne historisch-kulturwissenschaftlicher Studienrichtungen, die in ihren Forschungen numismati­sche Fragestellungen behandeln bzw. – bei weiter Fortgeschrittenen – sich von der Einbeziehung numismatischer Fragestellungen wesentliche zusätzliche Erkennt­nisse für ihr Thema erhoffen.

Gegenstand des Seminars ist die Numismatik und Geldgeschichte in ihrer gesam­ten fachlichen und methodischen Breite, von der Antike bis in die Neuzeit sowie von Europa bis in den Orient. Zu thematischen Abschnitten gebündelt werden die Teilnehmer in den beiden Wochen ihre Arbeitsthemen vorstellen, diskutieren so­wie unter Anleitung der Lehrenden in größere Kontexte einbetten und zugleich vertiefen. Das Seminar bietet individuelle Hilfestellungen, versteht sich aber auch als Forum, in dem neuere Problemstellungen der Forschung, methodische Fragen – nicht nur der Numismatik – sowie Möglichkeiten des interdisziplinären und epo­chenübergreifenden Arbeitens diskutiert und erprobt werden können.

In diesen 14 Tagen stellen wir Ihnen unser Institut mit seiner Infrastruktur (Bib­liothek, Sammlung und Numismatische Zentralkartei) sowie unser numismatisches Wissen zur Verfügung. Wir werden uns bemühen, Sie auch in Ihren Forschungen außer Haus zu unterstützen – durch Herstellung von Kontakten, Anmeldung von Besuchen und Vereinbarung von Arbeitsterminen in Bibliotheken, Sammlungen oder Archiven.

Wir bieten Ihnen:

  • einen Rahmen, Ihr Thema und Ihre Fragen vorzustellen zu diskutieren
  • unsere Offenheit, uns auf Ihr Thema einzulassen
  • die Benützung der Infrastruktur des Instituts
  • Unterkunft für den gesamten Zeitraum
  • Netzkarte der Wiener Linien

Wir erwarten von Ihnen:

  • Präsentation Ihres Themas (in deut­scher oder englischer Sprache)
  • Teilnahme an der gesamten Veranstaltung
  • Offenheit für andere numismatische Fragestellungen
  • Finanzierung Ihrer Reisekosten
  • Teilnahmegebühr von Euro 150,–

Bitte melden Sie sich zunächst unverbindlich baldmöglichst
bei uns an. Dabei bitten wir um folgende Angaben:

  • Kurzes Motivationsschreiben
  • Lebenslauf
  • Titel und Kurzbeschreibung ihres Arbeitsvorhabens mit Angabe des Bearbeitungs­standes
  • Universität, Studienrichtung und Fachsemester, Betreuerin bzw. Betreuer der Abschlussarbeit

Wir freuen uns auf Ihre aussagekräftige Bewerbung!

Kontakt:

Institut für Numismatik und Geldgeschichte
Franz Klein-Gasse 1
1190 Wien
Österreich / Austria
Tel.: +43 1 4277 40701
Fax: +43 1 4277 9407
Homepage: www.univie.ac.at/numismatik
E-mail: Numismatik@univie.ac.at

CfP: Mitteldeutschland im Zeitalter der Reformation

Diese Tagung findet vom 22.06.2012-24.06.2012 in Halle/Saale statt.

Mit den spektakulären archäologischen Funden aus den Lutherstätten Mitteldeutschlands haben sich in den letzten Jahren neue Möglichkeiten des Zugangs zur frühen Geschichte der Reformation
in Mitteldeutschland ergeben. Doch erst die Zusammenschau mit den Ergebnissen der anderen historischen Wissenschaften ermöglicht eine Rekonstruktion der historischen Lebensrealität im Umfeld des Reformators und seiner Zeitgenossen.

Während bei der ersten Tagung zur Lutherarchäologie 2007 zu »Luthers Lebenswelten« das persönliche Lebensumfeld des Reformators und seiner Familie im Vordergrund stand, sind die übergreifenden Themen des diesjährigen Symposiums die gesellschaftlichen Gegebenheiten und historischen Entwicklungen am Übergang vom Spätmittelalter zur frühen Neuzeit. Besondere Beachtung soll dabei der Situation in Mitteldeutschland im 15. und 16. Jh. geschenkt werden. Anlass der aktuellen Tagung sind die neuen Ergebnisse der archäologischen Forschungen an den Lutherstätten und des Projektes »Lutherarchäologie«, die in diesem Rahmen vorgestellt werden.

Um zu einem möglichst umfassenden Bild zu gelangen, sollen schriftliche, bildliche, archäologische und antiquarische Zeugnisse berücksichtigt werden. Insbesondere Beiträge aus den Bereichen der Landes- und Kirchengeschichte, Kunstgeschichte und Archäologie sind willkommen.

Anmeldungen mit Angabe des Vortragstitels und einer halbseitigen Zusammenfassung werden postalisch oder per E-Mail bis zum 1. April 2012 erbeten. Die Vorträge sind auf eine Länge von 20 Minuten begrenzt; hinzu kommen 10 Minuten für die Diskussion.

Das endgültige Programm wird im April 2012 bekannt gegeben.

Die Beiträge dieser Tagung werden zeitnah in einer eigenen Publikationsreihe des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt erscheinen.

Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage der Tagung.

Kontakt:

Mirko Gutjahr M.A.
Wissenschaftliche Projektleitung „Lutherarchäologie“
Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt –
Landesmuseum für Vorgeschichte
Richard-Wagner-Str. 9, D-o6114 Halle (Saale)
Tel.: +49-(o)345 – 52 47 364
Fax: +49-(o)345 – 52 47 351
E-Mail: mgutjahr@lda.mk.sachsen-anhalt.de

Die Kreuzzugsbewegung im römisch-deutschen Reich (11.-13. Jahrhundert)

Das Kolloquium findet vom 21.06.2012-23.06.2012 in Gießen statt.

Es wird Fragen aufgreifen, die bislang – etwa im Vergleich mit der französischen und der englischen Kreuzzugsforschung – für das Reich noch wenig bearbeitet worden sind. Zu den Zielen der Tagung wird es gehören, das Geschehen im Vorfeld der Kreuzzüge ins Heilige Land in den Blick zu nehmen und zugleich nach den Rückwirkungen der Palästinafahrten auf das Reich zu fragen. Wer nahm an diesen Unternehmungen teil und welche Motive waren für die unterschiedlichen Teilnehmergruppen maßgebend? Wie wurde die Werbung für die Kreuzzüge in den Nahen Osten vor Ort durchgeführt? Wie verliefen Vorbereitung, Organisation und Finanzierung der Projekte? Wie äußerte sich religiöse Kreuzzugsbegeisterung, aber auch Kritik an den Kreuzzügen? Welche Wirkungen hatten die Kreuzzüge auf die Herkunftslandschaften ihrer Teilnehmer?

Die erste Sektion der Tagung wird Studien zu den aus dem römisch-deutschen Reich kommenden Trägern und Teilnehmern der Heiliglandfahrten und der Kreuzzüge vom ausgehenden 11. bis zum Ende des 13. Jahrhunderts gelten. Dies umschließt auch Fragen nach der regionalen Herkunft und dem sozialen Status von Kreuzfahrern, nach ihren Kreuzzugsvorbereitungen und nach der Finanzierung ihrer Aktivitäten. Die zweite Sektion ist dem Themenfeld Kreuzzugswerbung und Predigt im Reich gewidmet. Der dritte Teil des Kolloquiums wird nach der Förderung der geistlichen Ritterorden im Reich fragen. Im vierten und letzten Teil der Tagung werden Formen und Funktionen der Vergegenwärtigung des Heiligen Landes und der Sache des Hl. Kreuzes diskutiert.

Weitere Informationen, sowie das Programm der Tagung finden Sie hier.
Bitte melden Sie sich bis 08.06.2012 an.

Kontakt:

Christian Stadelmaier
Historisches Institut der Justus-Liebig-Universität Gießen
Otto-Behaghel-Str. 10 C
D-35394 Gießen
E-Mail: Christian.M.Stadelmaier@geschichte.uni-giessen.de

Manuscripts Changing Hands – Handschriften wechseln von Hand zu Hand

Diese Konferenz findet vom 20.06.2012-22.06.2012 in Wolfenbüttel statt.

Das Arbeitsgespräch basiert auf der Prämisse, dass Bücher konzipiert wurden, um von einer Hand in eine andere zu wechseln. Bibliotheken wie die Herzog August Bibliothek sehen eine Hauptaufgabe darin, die Weitergabe von Codices für einen möglichst langen Zeitraum zu gewährleisten. Das Buch fungiert als Bindeglied zwischen Produzenten und Konsumenten, zwischen Donatoren und Rezipienten, und es kettet und kittet mehrere Generationen aneinander. Das Buch verbindet Schreiber mit Lesern, Schreiber mit Schreibern und Leser mit Lesern. Die Tagung knüpft an Forschungen über Darstellungen von Gegenständen (unter ihnen Büchern) an, die während des Mittelalters und der frühen Neuzeit als Gaben genutzt wurden, um das Seelenheil zu erlangen und die Memoria zu sichern.

Bücher sind dazu da, um von Hand zu Hand weitergereicht zu werden. Leser und Schreiber agieren dabei in einer buchstäblich handelnden Gemeinschaft. Viele Hände hinterlassen Spuren, und diese wurden und werden von späteren Lesern entdeckt und von den nachfolgenden Forschern als Quelle genutzt – z.B. Selbstkarikaturen von Korrektoren, Selbstdarstellungen von Figuren ohne Namens- oder Funktionsangabe, in Wortspiele eingebundene Selbstportraits von Illuminatoren, Schlussbemerkungen der Schreiber, die Gebete fordern oder mit Flüchen drohen, Darstellungen von Stiftern als kniende Donatoren, aber auch Listen mit den Namen von Benutzern, die in die Handschriften eingelegt sind. Diese Spuren deuten auf die Wechselbeziehungen im Produktions- und Rezeptionsprozess und zeigen, dass die Weitergabe von Büchern selbstreflexiv erfolgte: Die Schriften binden Menschen aneinander, bilden Gemeinschaften und schaffen dadurch Identitäten. Autoren oder sonstige Personen, die sich in die Handschriften einschrieben, sprechen eine lebendige Leserschaft an, indem sie durch Stimmen und Bilder direkt an die Benutzer (auch an die heutigen Wissenschaftler) appellieren und so eine Kontinuität zwischen den Produzenten und den Rezipienten andererseits konstruieren. Insofern besteht ein Charakteristikum der mittelalterlichen Handschrift in der Unmittelbarkeit der Kommunikation von Mensch zu Mensch.

Vor mehr als 500 Jahren tauschte das handgeschriebene Buch seine Einmaligkeit gegen den vervielfältigten Druck ein, und jetzt schüttelt das gedruckte Buch seine begrenzte physische Handhabung zugunsten eines unendlichen virtuellen Daseins ab. Gerade der Verlust des gebundenen Buches als sozusagen bindendes Objekt lädt zum Nachdenken über die Weitergabe von Büchern “von Hand zu Hand” und die dabei beobachtbaren komplexen Strategien ein. In der bisherigen Forschung wurde dieser Aspekt nur unzureichend berücksichtigt, und so wird das kommende Arbeitsgespräch wichtige Anstöße für weitere Untersuchungen und Diskussionen geben.

Weitere Informationen, sowie das Programm der Tagung finden Sie hier.

Kontakt:

Dr. Volker Bauer
E-Mail: forschung@hab.de

‚Mehr als Koggen und Kaufleute‘ II

Vom 27.05.2012-28.05.2012 findet in Lüneburg der zweisprachige Workshop (deutsch und englisch) „Mehr als Koggen und Kaufleute II – Die städtische Überlieferung als Basis hansischer Konstruktion, ihre Edition in Urkundenbüchern und ihre Rolle für aktuelle Projekte der Spätmittelalterforschung“ statt.

Die Hanse ist ein fester Bestandteil der Geschichte des Spätmittelalters. Wer zu einem spätmittelalterlichen Thema aus dem Bereich Nordmittel- oder Nordosteuropas forscht, kommt kaum an dieser Institution vorbei. Gleichzeitig ist die Hanse selbst nur noch selten zentraler Gegenstand aktueller Forschungsvorhaben von Nachwuchswissenschaftlern.

Der Workshop richtet sich daher an Promovierende und Studierende der Geschichtswissenschaften und der Nachbardisziplinen aus ganz Europa – insbesondere Skandinavien, Polen und dem Baltikum. Besonders wendet er sich an solche Nachwuchsforscherinnen und -forscher, die gerade keine Hansespezialisten sind, sondern deren Arbeiten das Thema „Hanse“ in der einen oder anderen Weise berühren: Das können einerseits Studien sein, in denen die Hanse als politischer oder wirtschaftlicher Akteur, als Garant für ökonomische oder rechtliche Infrastruktur oder in anderer Form eine Rolle spielt, andererseits auch solche Untersuchungen, die Schnittpunkte mit der Hansegeschichte aufweisen, wie etwa Fragen spätmittelalterlicher Verfassungsbildung, der Konstitution genossenschaftlicher Strukturen, der Netzwerkbildung oder der Entstehung europäischer transnationaler Strukturen.

Der diesjährige Workshop soll an die Ergebnisse des ersten Workshops im Mai 2012 anknüpfen, indem er sich verstärkt mit der städtischen Überlieferung und ihrer Relevanz für die hansische Geschichtsschreibung befasst.
Hinterfragt werden

  1. die Wortwahl in originalen Textstellen mittelalterlicher Urkunden auf eine mögliche Diskrepanz zwischen der zeitgenössischen äußeren Sicht auf die Hanse und ihrem innerem Selbstverständnis.
  2. die Implikationen der Begriffswahl in modernen und historischen Editionen zu diesen Urkunden. Zu klären ist, in welcher Weise die historischen Begriffe in neuzeitliche Bezeichnungen einfließen und den Forschungsdiskurs lenken.

Es wird um Voranmeldung bis zum 15. Februar 2012 gebeten. Durch das Einreichen eines Abstracts von maximal 400 Wörtern bis zum 15. März 2012, welches in deutscher oder englischer Sprache das eigene Thema im Kontext des Workshops umreißt, erfolgt die Umwandlung in eine verbindliche Anmeldung. Unvollständige Anmeldungen können danach nicht mehr berücksichtigt werden. Anmeldungen bitte per E-Mail an hanseworkshop@gmail.com mit dem Abstract als Dateianhang in einem gängigen Format (.doc, .rtf, .pdf).

Weitere Informationen, den Call for Papers, sowie das Tagunsprogramm finden Sie unter: www.threse.uni-hamburg.de/hanseworkshop2012

Kontakt:

Jeanine Marquard, Nico Nolden
Universität Hamburg
Historisches Seminar
Arbeitsbereich Mittelalter
Von-Melle-Park 6
20146 Hamburg
E-Mail: hanseworkshop@gmail.com